Dr. Boris Weirauch MdL

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Weirauch zum Mitglied des Beirats der Joseph-Ben-Issachar-Süßkind-Oppenheimer-Auszeichnung berufen

Veröffentlicht am 21.09.2021 in Landespolitik

Der rechtspolitische Sprecher und Justiziar der SPD-Landtagsfraktion Baden-Württemberg, Dr. Boris Weirauch, wurde in den Beirat der Joseph-Ben-Issachar-Süßkind-Oppenheimer-Auszeichnung berufen. Die Auszeichnung wird alle zwei Jahre gemeinsam von der Israelitischen Religionsgemeinschaft Württemberg und dem Landtag von Baden-Württemberg „für herausragendes Engagement gegen Minderheitenfeindlichkeit und Vorurteile in Wissenschaft und Publizistik“ verliehen.

„Es ist mir eine Ehre, dem Auswahlgremium der Auszeichnung anzugehören. Der Einsatz gegen Diskriminierung und Vorurteile ist mir ein persönliches Anliegen“, freut sich der Mannheimer Abgeordnete, der auch Berichterstatter der SPD-Fraktion gegen Antisemitismus ist, über seine Berufung in den Beirat.

„Gerade in der heutigen Zeit ist das Bekenntnis zu Demokratie und Rechtsstaat, gegen Extremismus und Menschenfeindlichkeit wichtig“, verweist Weirauch auf die hohe Zahl von antisemitischen Propaganda-Straftaten im Zusammenhang mit Corona-Verschwörungsmythen, aber auch im Zuge der sog. „Anti-Israel“-Demonstrationen anlässlich des Konflikts im Nahen Osten.

Noch im Juli hatte Weirauch gemeinsam mit Bundesministerin Christine Lambrecht MdB die Jüdische Gemeinde Mannheim besucht, um sich über die Situation der Gemeinde und die Gefährdungen vor Ort zu informieren. Die Synagoge in der Mannheimer Innenstadt wurde mehrfach zum Gegenstand von Angriffen und Sachbeschädigungen. „Die zunehmende Gewalt und hemmungslose Hetze machen mir große Sorge. Deshalb ist es wichtig, dass Personen sich für Minderheiten und Vielfalt einsetzen – und es ist gut, wenn sie dann für außerordentliches Engagement geehrt werden.“

In diesem Jahr wurden die Soziologin Prof. Dr. Julia Bernstein und der Pfarrer Dr. Michael Volkmann mit der Joseph-Ben-Issachar-Süßkind-Oppenheimer-Auszeichnung geehrt. Dr. Julia Bernstein lehrt als Professorin für „Diskriminierung und Inklusion in der Einwanderungsgesellschaft“ an der Frankfurt University of Applied Sciences (UAS). Dr. Michael Volkmann förderte als Pfarrer der Evangelischen Landeskirche Württemberg den Dialog zwischen Christen und Juden und war Mitbegründer des Stuttgarter Lehrhauses, einer Stiftung für interreligiösen Dialog. Vorherige Preisträgerinnen und Preisträger sind die Amadeu Antonio Stiftung, der Rabbiner Dr. Tovia Ben-Chorin und der Psychologe Ahmad Mansour sowie die ZDF-Journalistin Nicole Diekmann und der Geschichtsforscher Martin Ritter.

Hintergrund: Joseph Ben Issachar Süßkind Oppenheimer wurde 1698 in Heidelberg geboren. Er war u.a. Geheimer Finanzrat des Herzogs von Württemberg. Am 4. Februar 1738 wurde er in Stuttgart nach einem Schauprozess hingerichtet; sein Leichnam wurde sechs Jahre lang in einem eisernen Käfig öffentlich zur Schau gestellt. Die historische Person Joseph Ben Issachar Süßkind Oppenheimer diente u.a. als Vorbild für den antisemitischen Propagandafilm „Jud Süß“ (1940), der auf der gleichnamigen Novelle von Wilhelm Hauff (1827) beruhte. Seit 2015 verleihen der Landtag von Baden-Württemberg und die Israelitische Religionsgemeinschaft Württembergs (IRGW) zum Gedenken an Joseph Ben Issachar Süßkind Oppenheimer alle zwei Jahre die gleichnamige Auszeichnung.