Dr. Boris Weirauch MdL

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Weirauch hakt nach wegen Absage von Mannheimer Fasnachtsumzügen, fordert mehr Unterstützung von Stadt und Land

Veröffentlicht am 15.02.2023 in Kommunalpolitik

Der Mannheimer SPD-Landtagsabgeordnete Dr. Boris Weirauch hakt mit einer Kleinen Anfrage bei der grün-schwarzen Landesregierung bezüglich der abgesagten Fasnachtsumzüge in Mannheim nach. Weirauch will von der Landesregierung nicht nur die genauen Entscheidungsprozesse erfragen, die zur Absage der traditionellen Umzüge in Mannheim geführt haben, sondern auch, wo von Seiten der Stadtverwaltung mehr Unterstützung geleistet werden könnte, damit Fasnachtsumzüge als kulturelle Eckpfeiler nicht dauerhaft von der Bühne verschwinden. 

"Fasnachtsumzüge sind wichtige Elemente von Brauchtum und Tradition und stiften Gemeinsinn und gesellschaftlichen Zusammenhalt", erklärt Weirauch seinen Vorstoß und stellt klar: "Es kann nicht sein, dass die traditionellen Umzüge wegen immer mehr Auflagen nicht mehr stattfinden können.“ Weirauch bringt standardisierte Verfahren ins Spiel: „Nicht jedes Jahr muss alles neu geprüft werden, wenn es sich um die gleiche Strecke und die gleichen Wagen handelt. Zudem muss die Frage erlaubt sein, weshalb in Ilvesheim der Umzug stattfinden konnte und der zentrale Umzug in der Stadt und der in Feudenheim nicht“. 

Weirauch weiß aus eigener Hand als Vorsitzender der Mannheimer MTG, dass es immer schwieriger wird, Vereine im Ehrenamt zu organisieren. Deswegen ist er über seine parlamentarische Anfrage zu den Umzügen hinaus diesbezüglich auch mit Kollegen aus der SPD-Landtagsfraktion aktiv geworden. Mit Verweis auf eine Denkschrift des Normenkontrollrats aus dem Jahr 2019 zum Thema Entlastung ehrenamtlicher Vereine will der SPD-Abgeordnete von der Landesregierung in Erfahrung bringen, ob und wie sie die Vorschläge umgesetzt hat. 

Der Normenkontrollrat hatte in seinen Empfehlungsbericht „Entbürokratisierung bei Vereinen und Ehrenamt“ 49 konkrete Vorschläge gemacht. Darunter sind zum Beispiel die Ernennung eines Regierungsmitglieds zum Ehrenamtsbeauftragten und die Einrichtung einer Servicestelle auf Landesebene, verständlichere Formulierungen von Vorschriften und Vorgaben, Vereinfachung der notariellen Beglaubigung von Satzungsänderungen, mehr Unterstützung und Vereinfachungen bei der Datenschutz-Grundverordnung, sowie eine Reduzierung der Auflagen bei Veranstaltungen. 

"Die grün-schwarze Landesregierung beteuert immer wieder, wie sehr ihr das Ehrenamt und die Vereinskultur am Herzen liegt, jetzt muss sie die Karten auf den Tisch legen, ob das alles ernst gemeint ist“, macht Weirauch deutlich. 

„In der heutigen Zeit wird es immer schwieriger, Menschen für ehrenamtliche Aufgaben zu gewinnen, ganz zu schweige vom finanziellen Druck, den sich die Vereine durch zusätzliche Krisen wie die Corona-Pandemie ausgesetzt sehen,“ fordert der SPD-Politiker mehr Unterstützung für Vereine und Verbände. "Wie schon Alt-Bundespräsident Theodor Heuss gesagt hat, lebt die Demokratie aus dem Ehrenamt. Das muss uns allen etwas wert sein", so Weirauch abschließend.