Die SPD-Ortsvereine im Mannheimer Süden haben ihren amtierenden Landtagsabgeordneten Dr. Boris Weirauch in der Feudenheimer Kulturhalle ohne Gegenstimme mit 98 % der Stimmen für die Landtagswahl im kommenden März nominiert. „Ich freue mich über den großen Zuspruch und das Vertrauen, das unsere Mitglieder in mich haben“, so Weirauch. „Der Wahlkampf nächstes Jahr wird hart, aber ich bin zuversichtlich, dass ich das Mandat im Mannheimer Süden verteidigen kann.“
Weirauch betonte in seiner Nominierungsrede die besonderen Herausforderungen, vor der die Gesellschaft aufgrund der Corona-Pandemie stünde. „Aber wir haben es gemeinsam unter großem Einsatz und Verzicht geschafft, diese Pandemie bis jetzt zu beherrschen“, so Weirauch, der als vierfacher Familienvater um die außerordentliche Herausforderung wisse, die die Corona-Pandemie gerade den Familien abverlangt habe. „Corona zeigt, wie wichtig ein handlungsfähiger Staat ist. Unser demokratisches Gemeinwesen hat gezeigt, wie stark und solidarisch es sich in solch einer Krise bewährt, wenngleich Corona auch die Sollbruchstellen unserer Gesellschaft offengelegt hat“, verwies Weirauch auf den Gegensatz zwischen Achtsamkeit und Solidarität auf der einen und zunehmenden gesellschaftlichen Spannungen auf der anderen Seite.
Mit Verweis auf den Umgang mit der Corona-Pandemie kritisierte Weirauch das Krisenmanagement der Landesregierung. Insbesondere an CDU-Kultusministerin Susanne Eisenmann ließ er kein gutes Haar: „Die Ministerin hat die Situation der Kinder völlig aus dem Blickwinkel verloren. Schulen, Kitas, Horte und Kinderspielplätze waren von einem Tag auf den anderen zu. Familien waren auf sich allein gestellt und das über Monate. Oftmals haben Schulen und Kitas, aber auch Eltern erst am Montag aus der Zeitung erfahren, dass es doch anders kommt, als von der Landesregierung noch am Freitag angekündigt. Ein totales Chaos, verursacht von einer überforderten und beratungsresistenten Ministerin“, stellte Weirauch Eisenmann ein verheerendes Zeugnis aus.
Neben seinen Schwerpunkten als wirtschafts- und rechtspolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion betonte Weirauch, der von 2009 bis 2019 Stadtrat und zuvor mehrere Jahre als Bezirksbeirat ehrenamtlich in der Kommunalpolitik wirkte, auch seine kommunale Verankerung als Abgeordneter in Stuttgart: „Mir war und ist es immer wichtig, Menschen aus meinem Wahlkreis eine Stimme zu geben“, verwies Weirauch auf seine Tätigkeit als Berichterstatter der Petition gegen Grillrauch in der Innenstadt und sein Engagement für einen besseren Lärmschutz in den Stadtteilen. „In Feudenheim haben wir das bereits durchgesetzt, in Seckenheim sind wir auf einem guten Weg“, kündigte der Abgeordnete weitere Vorstöße in der kommenden Legislaturperiode an.
„Ein Thema, das mir besonders am Herzen liegt, ist der Rettungsdienst. Ich habe mich seit langem für einen eigenständigen Rettungsdienstbereich Mannheim mit einer eigenen Leitstelle eingesetzt und immer wieder Druck ausgeübt. Letztendlich erfolgreich, wenngleich die grün-schwarze Landesregierung einen 24-Stunden-Rettungshubschrauber in der Kurpfalz weiter ablehnt. Ich werde an diesem Thema dranbleiben“, versprach Weirauch in seiner Rede.
Nach viel Applaus und einer kurzen Aussprache wurde Weirauch in einer geheimen Wahl mit 41 Ja-Stimmen und einer Enthaltung zum Kandidaten der SPD im Mannheimer Süden nominiert. Als Zweitkandidatin mit über 90 % der Stimmen wurde die Geschäftsführerin des Mannheimer Frauenhauses Nazan Kapan gewählt. „Und ich bin wirklich froh, dass wir Nazan Kapan mit ihrem klaren sozialen Profil wieder als Zweitkandidatin gewinnen konnten“, freute sich Weirauch auf den gemeinsamen Wahlkampf.